Die Bezugswissenschaften des Fachs LER können bereits jetzt von Schülerinnen und Schülern anstelle von LER in der SEK II belegt werden. Hier kommen allerdings selten Kurse zustande, weil Lehrkräfte fehlen - denn diese werden in Brandenburg nicht ausgebildet. Ein unhaltbarer Zustand, da diese Fächer bei uns für das Abitur zugelassen sind. Für das Fach LER konnte in Brandenburg bisher nur eine Befähigung für die SEK I erworben werden (und zwar paradoxerweise auch für die weiteren gewählten Fächer). Die Fachdidaktik an den Hochschulen muss derart ausgebaut werden, dass wir die Lehrkräfte auch hier im Land ausbilden können. Das gilt für das Fach LER, wie auch für die 'alternativen' Schulfächer seiner Bezugswissenschaften Philosophie, Psychologie und Religionswissenschaft. Das muss im Programm auftauchen, denn LER nur in der SEK II 'anzubieten' schafft die gleiche Situation, wie sie jetzt bei Philosophie, Psychologie und Religionswissenschaft - also theoretisch belegbar, aber keine Lehrkräfte vorhanden.
Alle diese Schulfächer sind derzeit wichtiger denn je. Wir erleben eine Krise des kritischen Denkens und sehen, dass unsere Schulen junge Menschen nicht gut genug auf Fake News, Populismus und Alarmismus vorbereiten. Ein entsprechender Unterricht ist auch in der Sekundarstufe II unabdingbar, wo sich bei Schülerinnen und Schülern überhaupt erst gewisse Fähigkeiten entwickeln, gesellschaftliche Zusammenhänge angemessen zu reflektieren. Für eine detailliertere Erläuterung sei noch einmal verwiesen auf den entsprechenden Antrag 'DEMOKRATIEFÄHIGKEIT VON BRANDENBURGER SCHÜLER*INNEN STÄRKEN DURCH LER-UNTERRICHT IN DER OBERSTUFE', den wir bei der 48. LDK im vergangenen Jahr beschlossen haben. (https://brandenburg.antragsgruen.de/ldk2023-48/Demokratiefahigkeit-von-Brandenburger-Schuler-innen-starken-durch-LER-24978) Der wesentliche Gehalt dieses Beschlusses sollte auch im Wahlprogramm abgebildet sein.