W-06-WEI: Linda Weiß

Liebe Freund*innen und alle, die es noch werden wollen!

Wir sind nicht da, wo wir hinwollen und hingehören. Unsere Ergebnisse bei der Bundestagswahl entsprechen nicht unseren Ansprüchen. Noch mehr, wir sind seit dem Herbst nicht mehr im Landtag vertreten. Eine Situation, in der wir uns zuletzt vor 2009 befunden haben, damals mit viel weniger Mitgliedern. Heute stehen wir mit 3700 Mitgliedern eigentlich deutlich besser da.

Unsere Aufgabe. Wir müssen jetzt wie ein Leuchtturm mit unseren Kernthemen strahlen: Ökologie, Freiheitsrechte, Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Feminismus und Europa. Diese Themen bildet die Landesregierung aus SPD und BSW kaum ab. Nur wir können diese Lücke füllen. Das müssen wir benennen, öffentlichkeitswirksam Lösungen anbieten und Impulse setzen.

Dafür gilt es die Netzwerke zu nutzen, die unsere Abgeordneten und Minister*innen in den letzten Jahren geknüpft haben. Ich baue auf ihre Unterstützung durch regelmäßigen Austausch. Es gilt neue Bündnispartner*innen in der Zivilgesellschaft zu finden und alte Bündnisse wie jene zur For-Future-Bewegung wieder aufleben zu lassen.

Ankommen im doppelten Sinne. Es ist nicht nur unsere Aufgabe, uns in der politischen Landschaft Brandenburgs zu halten, sondern auch in den Herzen der Menschen anzukommen.

Menschen außerhalb der Blase zu erreichen, erfordert einen langen Atem und transparente Evaluation von bereits bestehenden Formaten sowie Kontakte zu Multiplikatoren in der Zivilgesellschaft wie wir sie beispielsweise in Chören, Sportvereinen und der Freiwilligen Feuerwehr finden.

Unsere Strategie für unsere Social Media-Kanäle möchte ich weiterentwickeln — kreativ und technisch. Es gilt für uns strukturiert herauszufinden, wie wir medial bei den Menschen ankommen. Mehr Reichweite erhalten wir bei Social Media durch überregionale Bündnisse und die Zusammenarbeit mit Influencern. Es gibt gute und fundierte Sachpodcasts, zu denen wir uns proaktiv selbst einladen sollten, bevor wir einen eigenen starten. Dort könnten wir unsere Inhalte ausführlicher entwickeln als in Videoclips.

Ankommen bei uns Bündnisgrünen. Die Entfremdung zwischen der Grünen Jugend und unseren älteren Mitgliedern schadet uns. Der Erfahrungshorizont der älteren Mitglieder und der frische Blick der Jüngeren sind eine unschätzbare Kombination. Ich möchte Brücken bauen, um den Austausch zwischen den Generationen zu fördern.

Das Frauenmentoring will ich unbedingt weiterführen. Ich selbst habe teilgenommen und dort festgestellt, wie viel ich als Person bei den Grünen bewirken kann. Frauenpolitik und Gleichstellung sind Querschnittsthemen und müssen immer mitgedacht werden. Deshalb würde ich als Co-Vorsitzende unseres Landesverbandes auch gern das Amt der Frauenpolitischen Sprecherin ausfüllen.

Zusätzlich kann ich mir ein Mentoring-Programm für besonders engagierte Neumitglieder vorstellen und auf lokaler Ebene möchte ich ein Tandem-Programm für Neumitglieder. Die Ankunft bei uns muss so leicht sein, dass die Menschen gern bleiben.

Landesarbeitsgemeinschaften stärken und Mandatsträger*innen bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Unsere Landesarbeitsgemeinschaften sind unsere Thinktanks. Auf ihr Wissen sollen alle zurückgreifen, die für uns nach außen kommunizieren, auch unsere Mandatsträger*innen in den Kreistagen und Kommunalparlamenten. Den Mandatsträger*innen müssen wir jetzt vordergründig die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erleichtern. Themen aus den Kreistagen müssen wir mit unseren bündnisgrünen Schwerpunkten in der Lokalpresse und bei Social Media zeitnah begleiten.

Debattenkultur stärken. Wir brauchen regelmäßigen Austausch und als Vorstand ein offenes Ohr für jedes einzelne Mitglied — auch wenn es einmal nicht so gut laufen sollte. Unsere bestehenden Austauschformate müssen wir ausbauen und vor allem unsere Debattenkultur wiederbeleben. Der Landesvorstand gibt politische Impulse und repräsentiert uns in Brandenburg. Gleichzeitig sehe ich ihn in der Pflicht, unsere Strukturen so zu gestalten, dass wir Mitglieder vor Ort uns in Debatten einbringen können, bevor Entscheidungen getroffen werden.

Mein Antrieb. Seit 2017 bin ich Teil dieser Partei und seit 2021 bin ich im Kreisverband Oberhavel aktiv.

In meiner Rolle als Wahlkampfmanagerin und Direktkandidatin für Landtag und Bundestag habe ich im letzten Jahr nicht nur viel über Wahlkampf gelernt, sondern auch wie in unserer Partei einige Entscheidungsprozesse ablaufen. Ich weiß inzwischen, wie ich mir die Vorstandsarbeit für mich als Mitglied im Flächenland Brandenburg vorstelle.

Ich bin Literaturwissenschaftlerin, Mutter, Feministin und Europäerin. Für Brandenburg setze ich mich ein, weil ich hier mit meiner Familie zuhause bin. Mir ist bewusst, dass es Vorbehalte gegen zwei Vorstandsvorsitzende aus der selben Region geben kann. Um so mehr ist es mein Kernanliegen, mit meiner Arbeit dafür zu sorgen, dass jede brandenburgische Stimme gehört wird — unabhängig davon, wo sie zuhause ist.

Und zum Schluss. Wir haben in den letzten Jahren viel gelernt. Vieles können wir noch weiterdenken. Ich will proaktiv Themen setzen. Ich will, dass wir vor die Welle kommen. Die Herausforderungen unserer Zeit sind groß, aber ich bin überzeugt, dass wir sie mit frischem Mut und offenen Herzen meistern können. Deshalb bewerbe ich mich bei euch mit all dem Elan und der Kraft, die ich aus diesem Wahlkampf-Jahr für mich persönlich ziehen konnte, für den Landesvorsitz und möchte mich dafür einsetzen, dass wir wieder in den Landtag von Brandenburg einziehen. Mit eurer Unterstützung möchte ich das als Co-Vorsitzende und Frauenpolitische Sprecherin angehen. Sorgen wir dafür, dass unsere Partei in Brandenburg ankommt – in jeder Hinsicht.

Liebe Grüße

Eure Linda

Falls Ihr Fragen habt, meldet euch einfach bei mir. Ich stelle mich sehr gern in euren Vorbereitungstreffen für unsere LDK bei euch vor.