Antragsteller*in: | Kilian Ochs (KV Potsdam) |
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W-08-OCH: Kilian Ochs
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
Die vergangenen Jahre waren für uns als Partei nicht einfach. Das Ausscheiden aus dem Landtag, ein nicht zufriedenstellendes Bundestagswahlergebnis – das sind Rückschläge. Doch sie bedeuten nicht, dass unsere Verantwortung endet. Im Gegenteil: Gerade jetzt kommt es auf uns an. Denn wir werden gebraucht. Nicht nur, wenn es um Klimaschutz oder soziale Gerechtigkeit geht, sondern auch dort, wo es um Sicherheit, gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Verteidigung unserer Demokratie geht. Wir können es uns nicht leisten, diese Themen anderen zu überlassen – erst recht nicht denen, die mit Angst und Spaltung Politik machen.
Deshalb kandidiere ich für den Landesvorstand.
Mein Name ist Kilian Ochs, ich bin 25 Jahre alt, Polizeistudent und ehemaliges Mitglied der deutschen Nationalmannschaft im Judo. Leistungssport und mein Studium haben mich geprägt – ich habe gelernt, was es heißt, dranzubleiben, Rückschläge zu überwinden und mit Disziplin und Teamgeist für ein Ziel zu kämpfen. Genau diese Mentalität will ich in den Landesvorstand einbringen.
Sicherheit ist eine progressive Aufgabe
Brandenburg steht vor enormen Herausforderungen. Die extreme Rechte gewinnt an Einfluss, der gesellschaftliche Zusammenhalt bröckelt, viele Menschen fühlen sich dadurch nicht mehr sicher – ganz konkret in ihrem Alltag.
Sicherheit wird oft als ein rein konservatives Thema verstanden. Doch Sicherheit bedeutet für mich, dass alle Menschen ohne Angst leben können. Dass sich niemand abgehängt fühlt. Dass wir Perspektiven schaffen, bevor Radikalisierung beginnt. Wer progressive Politik ernst nimmt, muss Sicherheitspolitik gestalten – mit Prävention, sozialer Gerechtigkeit und kluger Polizeiarbeit.
Prävention bedeutet: Kriminalität und Extremismus an der Wurzel bekämpfen. Nicht erst reagieren, wenn es zu spät ist, sondern soziale Ursachen ernst nehmen: Ungleichheit, schlechte Bildung, mangelnde Unterstützung bei Integration und fehlende Chancen. Genau hier müssen wir ansetzen, wenn wir eine gerechte und sichere Gesellschaft wollen.
Doch Rechtsextremismus ist längst nicht nur ein Problem in Sicherheitsbehörden – er ist eine Bedrohung für unsere Demokratie. In Brandenburg gibt es Regionen, in denen rechte Strukturen gezielt soziale Unsicherheit und Frustration ausnutzen, um ihre Ideologien zu verankern. Dagegen müssen wir vorgehen – mit einer starken, wehrhaften Demokratie und gezielter Unterstützung der Zivilgesellschaft.
Deshalb braucht es mehr Förderung für Initiativen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, mehr politische Bildung und eine konsequente Stärkung demokratischer Akteure – gerade in ländlichen Regionen. Wer vor Ort aktiv gegen Hass, Hetze und Radikalisierung arbeitet, darf nicht länger auf sich allein gestellt sein.
Doch eine moderne Sicherheitspolitik bedeutet auch, dass unsere Polizei gut ausgebildet, professionell und demokratisch verankert ist. Polizeibeamtinnen und -beamte leisten einen Eid auf unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung – dieser Eid darf nicht nur ein Lippenbekenntnis sein, sondern muss mit jedem Tag neu bewiesen und gestärkt werden.
Die Polizei ist ein Querschnitt der Gesellschaft – und auch hier gibt es strukturelle Herausforderungen. Darüber muss ehrlich, aber sachlich gesprochen werden. Verfassungsfeinde und Antidemokraten haben in einem so wichtigen und verantwortungsvollen Amt keinen Platz. Gleichzeitig braucht es eine sachliche Debatte über eine gut ausgestattete, transparente Polizei, die rechtsstaatlich handelt und Sicherheit nicht als Gegenspieler zur Freiheit versteht.
Junge Menschen erreichen – Politik neu denken
Wenn wir als Bündnisgrüne eine starke Zukunft für Brandenburg wollen, müssen wir auch dorthin gehen, wo junge Menschen sind – in Sportvereine, Jugendzentren, Kultur- und Freizeitstätten. Politik funktioniert nicht, wenn wir nur über junge Menschen reden – wir müssen sie einbinden, mit ihnen arbeiten, zuhören und Präsenz zeigen.
Als ehrenamtlicher Kindertrainer habe ich erlebt, wie wichtig solche Orte für den Zusammenhalt sind. Hier entsteht Gemeinschaft, hier wird Integration gelebt, hier werden Werte vermittelt. Genau deshalb dürfen wir Politik nicht nur in Parlamenten denken – wir müssen sie in den Alltag tragen.
Ich bin selbst in Teltow-Fläming aufgewachsen und durch den Leistungssport nach Potsdam gekommen. Ich weiß, wie unterschiedlich die Realitäten in Brandenburg sind. Doch anstatt Stadt und Land gegeneinander auszuspielen, müssen wir sie zusammenbringen. Auch das motiviert mich für den Landesvorstand zu kandidieren.
Mein Angebot für den Landesvorstand
Ich will nicht nur über Veränderung reden – ich will sie mitgestalten. Deshalb möchte ich mit euch zusammen überlegen, wie wir ein landesweites Präventionsprogramm mit Sportvereinen und Freiwilligendiensten auf den Weg bringen, das besonders im ländlichen Raum ansetzt.
Denn gerade in den Dörfern und Kleinstädten Brandenburgs fehlen oft sichere Räume für Jugendliche. Dort, wo Jugendzentren schließen oder Sportangebote kaum noch existieren, wächst das Risiko von Perspektivlosigkeit und Radikalisierung. Das dürfen wir nicht zulassen.
Wir dürfen nicht zusehen, wenn zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich für Demokratie, Opferschutz und Extremismusprävention engagieren, um ihre Existenz fürchten müssen. Im Gegenteil, wir müssen die Stimme im Land sein, die an ihrer Seite steht und für ihre Stärkung kämpft.
Nach dem Ausscheiden spielen die LAGs eine zentrale Rolle als Thinktanks. Dafür brauchen sie mehr Wertschätzung und Unterstützung. Ich will enger mit den Sprecher*innen zusammenarbeiten und ihre Sichtbarkeit erhöhen – besonders für Neumitglieder, die sonst kaum auf die AGs aufmerksam werden.
Insbesondere Social Media ist als politische Arena unverzichtbar für unsere Kommunikation geworden. Im Kreisvorstand Potsdam habe ich das vorangetrieben – und will es auch hier!
Lasst uns gemeinsam laut und sichtbar streiten – in Potsdam, im Speckgürtel und besonders im ländlichen Raum.
Kilian Ochs
Weitere Angaben zur Person
Fördermitglied CAMPACT
ehemaliges Mitglied der deutschen Judo-Nationalmannschaft
Mitglied JEF - Junge Europäische Föderalisten
Seit 2020 ehrenamtlich Kindertrainer im Judo beim UJKC Potsdam
*1999 in Hamburg
2011-2019 Abitur an der Sportschule Potsdam
2019-2020 Freiwilliges soziales Jahr am Olympiastützpunkt Potsdam
2020-2025 (vorraussichtlich) Studium bei der Landespolizei Brandenburg
seit 2024 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen
seit 2024 Beisitzer im Kreisvorstand Potsdam
seit 2025 Beisitzer Europa-Union Potsdam & Potsdam Mittelmark
seit 2025 Basisdelegierter der LAG Demokratie für die BAG Demokratie
Kontaktdaten:
Instagram: kilian.ochs
Kontakt: kilian.ochs@gruene-potsdam.de