Antragsteller*in: | Landesvorstand (dort beschlossen am: 28.10.2024) |
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V2: Förderung von Menschen mit Berufsausbildung
Titel
Antragstext
Eine vielfältige Partei zu sein bedeutet auch Vielfalt hinsichtlich der Ausbildung, der Berufe und der Abschlüsse zu repräsentieren. Wir Bündnisgrünen Brandenburg sind uns unserer Zuschreibung als Akademiker*innenpartei bewusst. Jedoch wollen wir nicht nur Politik für Studierende und Akademiker*innen machen. Uns ist es wichtig Politik für jede*n zu machen. Deswegen hat der Landesvorstand Brandenburg dieses Strategiepapier entwickelt. Ziel ist es Menschen mit Berufsausbildung bei Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg eine laute Stimme zu gewähren, sie besser zu repräsentieren und ihre Standpunkte in unsere tägliche Politik mit einfließen zu lassen.
Als Vielfaltspartei ist uns bewusst, dass Repräsentation einer der Eckpfeiler guter Politik ist. Dies haben wir bereits mit dem Frauenstatut umgesetzt und sind seit jeher die feministische Partei. Ebenso ist uns die Repräsentation von Arbeiter*innen und Menschen mit Berufsausbildung wichtig. Wir müssen jedoch Strukturen schaffen, um auch diese Personengruppen anzusprechen und für Ämter zu begeistern.
Soziale Annerkennung von nicht-akademische Berufen erhöhen: Unsere Partei setzt sich für eine stärkere Anerkennung und Förderung von nicht-akademischen Bildungswegen ein. Dies umfasst den Ausbau von Ausbildungsplätzen, die Unterstützung von beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen sowie die Förderung von dualen Ausbildungsmodellen. Durch die Betonung der Bedeutung handwerklicher und technischer Berufe wird ein neues Bewusstsein für diese Berufsfelder geschaffen.
Sicherung von Arbeitsplätzen bei der Transformation: Im Zuge der klimafreundlichen Transformation müssen Arbeitsplätze gesichert werden. Wir Bündnisgrüne setzen uns dafür ein, dass Arbeitnehmer*innen nicht zurückgelassen werden und dass durch die Umstellung auf nachhaltige Wirtschaftsmodelle keine Massenarbeitslosigkeit entsteht.
Nachhaltige Arbeitsplätze und Umschulung: Die Schaffung langfristig nachhaltiger Arbeitsplätze ist ein zentrales Ziel von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Dabei geht es nicht nur um neue Jobs bis 2030, sondern um Berufe, in denen Menschen über viele Jahre arbeiten können. Die Partei unterstützt deshalb gezielt Umschulungen und Weiterbildungen, die es ermöglichen, in zukunftsfähigen Branchen Fuß zu fassen.
sozialgerechte Rente: Im Zuge der Transformation darf die soziale Absicherung im Alter nicht vernachlässigt werden. Es ist wichtig, dass Rentensysteme so gestaltet sind, dass Menschen auch im Alter abgesichert sind. Besonders für Menschen in nicht-akademischen Berufen muss sichergestellt werden, dass sie auch nach Umschulungen und Branchenwechseln eine angemessene Rente erwarten können.
nachhaltigere Angebote vor Verboten: Bevor alte, weniger nachhaltige Technologien und Produkte aus dem Verkehr gezogen werden, müssen den Menschen attraktive und finanzierbare Alternativen angeboten werden. Beispielsweise sollten günstige Wärmepumpen und andere klimafreundliche Technologien weit verbreitet und zugänglich sein, bevor traditionelle Heizmethoden ersetzt werden.
Strategische Vernetzung und Kooperation mit Gewerkschaften und Berufsverbänden: Wir werden unsere Zusammenarbeit mit Gewerkschaften intensivieren, die eine starke Verbindung zu Arbeiter*innen und nicht-akademischen Gruppen haben. Außerdem werden wir gezielte Bündnisse mit sozialen und beruflichen Verbänden schmieden, die ihre Interessen vertreten. Der Landesvorstand und die LAGen gehen aktiv in die Vernetzung und nutzen diese Anhaltspunkte für unsere bündnisgrüne Politik.
Beteiligung an lokalen Initiativen: Bündnisgrüne-Politiker*innen und Parteimitglieder sollten in Veranstaltungen, Projekten und Initiativen von Gewerkschaften, Berufsverbände, dem Handwerk sowie der IHK vor Ort sichtbar und aktiv sein. Wir möchten Vertrauen im direkten Austausch mit der Zielgruppe aufbauen.
Diversifizierung der Parteikandidaturen: Unsere Parei soll Menschen ohne akademischen Hintergrund proaktiv ermutigen, sich politisch zu engagieren, und sich für Ämter sowie als Kandidat*innen bei Wahlen aufzustellen. Dies könnte dazu beitragen, eine größere Identifikation mit der Wählerschaft zu schaffen.
Empowerment-Programm: Die Partei soll ein Empowerment-Programm ins Leben rufen bzw. Kapazitäten in den schon existierenden Empowerment-Programmen schaffen, das gezielt Menschen ohne akademischen Hintergrund fördert und ihnen den Einstieg in politische Arbeit erleichtert. Durch Schulungen, Workshops und Mentoring werden politische Kompetenzen vermittelt und das Selbstbewusstsein gestärkt, um aktiv Verantwortung in der Partei zu übernehmen.
Vernetzungsgruppe: Es wird, mit Unterstützung durch das Vielfaltsreferat, eine Vernetzungsgruppe eingerichtet, die Mitglieder aus verschiedenen sozialen und beruflichen Hintergründen zusammenbringt. Diese Gruppe dient als Plattform für Austausch, gegenseitige Unterstützung und die gemeinsame Erarbeitung von Strategien, wie die Interessen nicht-akademischer Mitglieder innerhalb der Partei besser vertreten werden können. Zudem bietet sie Raum, um konkrete politische Initiativen zu entwickeln.
Kampagne zum Thema Arbeit, Beruf, Ausbildung: Unsere Partei wird eine gezielte Kampagne starten, die die Themen Arbeit, Beruf und Ausbildungin den Mittelpunkt stellt, um besonders nicht-akademische Wähler*innen anzusprechen. Die Kampagne verfolgt folgende Ziele: Aufwertung beruflicher Bildung, Forderung von fairen Arbeitsbedingungen, Ausbildungsmöglichkeiten und Löhne, Rekrutierung von Menschen ohne akademischen Hintergrund.
Begründung
Uns ist es ein Anliegen Politik für viele Menschen in Brandenburg zu gestalten. Vielfalt heißt auch Vielfalt hinsichtlich der schulischen oder beruflichen Bildung. Als Vielfaltspartei wollen wir nun endlich ins Handeln kommen. Wir möchten Menschen mit Berufsausbildung nicht nur zuhören, sondern sie repräsentieren und fördern. Dank des KV Potsdams haben wir als Landesvorstand dieses Strategiepapier nun auf den Weg gebracht.