W-12-WIE: Torsten Wiebke

Ich bin Grüner, Naturschützer, GIS-Enthusiast und arbeite als Forstwissenschaftler in Eberswalde.

Ich komme aus Eisenhüttenstadt, einer Industriestadt, und habe zunächst den Beruf des Waldarbeiters erlernt. Später habe ich im zweiten Bildungsweg mein Abitur gemacht und Forstwissenschaften studiert. Mein Staatsexamen habe ich in Thüringen abgelegt und vor meiner Anstellung am Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde habe ich als freiberuflicher forstlicher Berater gearbeitet und war in einem IT-Start-up tätig.

Mir war früh klar, dass ich beruflich und politisch für die Natur und einen lebenswerten Planeten arbeiten möchte. Diese Überzeugung wurde mir unter anderem während meiner mehrmaligen Teilnahme am „Spezialistenlager für sozialistische Landeskultur“ in Eberswalde bewusst. Dort lernte ich Umweltaktivisten und Oppositionelle der DDR kennen. Ein generalistisches Studium, das eine nachhaltige Naturnutzung proklamiert, war für mich daher naheliegend. Die verschiedenen Ansätze und Kämpfe um den besten Weg für eine nachhaltige Nutzung und den bestmöglichen Schutz der Naturräume haben mich gleichermaßen fasziniert wie irritiert, insbesondere destruktive Grabenkämpfe zwischen Naturschützern und Förstern sowie zwischen Waldbauern und Trophäenjägern. Angesichts der Klimakrise und des Artensterbens gewinnt all dies eine noch größere Bedeutung. Wir dürfen es uns nicht erlauben, uns in idealistischen Streitigkeiten um Details zu verlieren, sondern müssen pragmatisch und wissensbasiert nach Lösungen suchen. Dabei dürfen wir das menschliche Miteinander und die Fürsorge für die Schwachen und das Gemeinwohl nicht aus den Augen verlieren.

Wir haben in Brandenburg das Glück eines hohen Waldanteils, kämpfen aber mit einer negativen Wasserbilanz und sandigen Böden. Der größte Teil des Waldes ist in Privatbesitz mit in der Regel sehr kleinen Flächen. Waldumbau, Wasserrückhalt und Maßnahmen gegen das Artensterben gelingen uns nur mit den Eigentümern, mit den Menschen. Ohne die Berücksichtigung der wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnisse wird jede Politik zum Scheitern verurteilt sein.

Zur effizienten Umsetzung braucht es aber auch eine zeitgemäße IT- und Digitalisierungsstrategie. Wenn wir unsere Ziele für ein wohlstandswahrendes, effizientes, nachhaltiges und gemeinwohlorientiertes Wirtschaften umsetzen wollen, müssen wir IT- und Datennutzungen effizienter und gerechter gestalten. Ich engagiere mich im FOSSGIS, dem Verein für freie und open source GIS, zusammen mit der Open Source Business Allianz für Open-Data und Open-Source-Software. Dieses Engagement will ich auch politisch umsetzen.

Ich bewerbe mich auf die Landesliste, weil ich mein Fachwissen, wissenschaftlichen und wissensbasiertem Anspruch, Verständnis für Ökologie, nachhaltiges Denken und gemeinwohlorientiertes, pragmatisches Handeln in den Landtag
bringen möchte. Ich bitte um eure Stimme.