Antragsteller*in: | Rebecca-Lea Freudl (KV Potsdam) |
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W-09-FRE: Rebecca Lea Freudl
Bewerbungstext
Liebe Freund*innen,
ich bewerbe mich um Platz 9 auf der Landesliste aus klarem Grund:
Dass in meinem Wahlkreis Rechtsextremist*innen die Vertreibung von Millionen von Menschen planten, ist für mich unerträglich. Ich habe eigene familiäre Einbürgerungsgeschichte und für mich ist klar: Nie wieder ist jetzt!
Eine menschenwürdige und solidarische Asyl- und Migrationspolitik gehört zum „Nie Wieder!“
Meine Eltern emigrierten Anfang der 1980er Jahre aus der ehemaligen Tschechoslowakei und erhielten schließlich in der Bundesrepublik Asyl. Ich weiß deshalb, wie lebenswichtig der Zugang zu einem individuellen, rechtsstaatlichen Verfahren ist. Und was Solidarität für die Lebensbedingungen von geflüchteten und zugewanderten Menschen bedeutet – besonders, wenn das Ankommen Jahre dauert, weil Abschlüsse und berufliche Erfahrungen nicht anerkannt werden.
Als Landtagsabgeordnete möchte ich für eine menschenwürdige und solidarische Asyl- und Migrationspolitik einstehen. Die Rechte von Geflüchteten gehören für mich zum „Nie Wieder!“.
Nicht alle Hebel liegen in der Landespolitik. Aber die Handlungsmöglichkeiten, die wir haben, möchte ich ausschöpfen: u.a. die Wiedereinführung des Landesaufnahmeprogramms für Syrien und eine Ausweitung auf weitere Länder, bei den Ausländerbehörden schnellere Verfahren und eine integrationsfreundliche Auslegung von Bleiberechtsregelungen.
Dass sich unsere Koalitionspartner oft für diskriminierende Scheinlösungen (wie die Bezahlkarte) und Vorstöße zur menschenunwürdigen Behandlung von Geflüchteten (wie das geplante Behördenzentrum am Flughafen BER) nicht zu Schade sind, ist für mich unhaltbar.
Wo immer nötig, will ich die Arbeit an einem von Menschlichkeit und Solidarität getragenen Grundkonsens bei Migrationsfragen von unseren Koalitionspartnern einfordern. Wo immer nötig, will ich mich auch gegen ihre Widerstände für Menschenwürde und Solidarität einsetzen. Bei aller Notwendigkeit von Kompromissen in Koalitionen, Menschenrechte dürfen nicht zur Disposition stehen!
Soziale Gerechtigkeit als Schlüssel für ein Brandenburg der Vielen und gelingende Integration
Menschen auf der Flucht, ausländische Fach- und Arbeitskräfte sowie Studierende und Wissenschaftler*innen kommen zu uns. Ich will ein Brandenburg, das alle, die hier leben, einschließt. Damit Integration gelingt, müssen wir die Herausforderungen bei den Behörden, in den Kommunen, bei der Unterbringung und Versorgung sowie in den Kitas und Schulen angehen.
Unser Wahlprogramm enthält dazu entscheidende Maßnahmen. Für jede einzelne werde ich kämpfen. Und eine starke Stimme sein für alle, die in Migration und gesellschaftlicher Vielfalt eine Chance sehen. Das bedeutet für mich zugleich: Wir dürfen die Ungerechtigkeiten in anderen Bereichen nicht akzeptieren. Viele Brandenburger*innen sehen diese vor allem beim unzureichenden bezahlbaren Wohnraum, bei den noch immer stark vom Elternhaus abhängigen Bildungschancen, oder bei der ungleichen medizinischen Versorgung zwischen Stadt und ländlichem Raum.
Deshalb müssen wir bei den Alltagssorgen und den mangelnden sozialen Basisinfrastrukturen ansetzen. Dann werden wir die bewusste Verdeckung dieser Defizite mit dem Dauerthema „Migration als die Mutter aller Probleme“ durchbrechen. Ich stehe deshalb für mehr Gerechtigkeit und Teilhabe in allen Bereichen.
Digitalisierung und Wissenschaft nutzen, um die Zukunft in Brandenburg lebenswert zu machen
Unsere Hochschulen und Forschungsinstitute tragen entscheidend zur Regionalentwicklung bei. Und besonders zum Strukturwandel in der Lausitz. Aus der Wissenschaft kommend weiß ich, dass gute hochschulische Bildung und Forschung auch gute Rahmenbedingungen brauchen. Einsetzen möchte ich mich deshalb auch für eine soziale Hochschulpolitik, die ein sorgenfreies Studium und gute Arbeitsbedingungen sichert, sowie für eine Forschungspolitik, die Innovationen für das nachhaltige Brandenburg von morgen ermöglicht.
Die Digitalisierung unserer Verwaltung verläuft schleppend; neben den infrastrukturellen Herausforderungen hakt es an den Kompetenzen. Auch unsere Schulen sind nicht fit genug für die digitale Welt. Ich will Digitalkompetenzen zum Kernthema der Verwaltungsmodernisierung machen. Alle Schüler*innen sollen digitale Medien sicher und selbstbestimmt nutzen können; Medienkompetenzen müssen zum Standard werden.
Was mich sonst ausmacht
Mein Wunsch nach einer solidarischen, gerechten und friedlichen Welt brachte mich zunächst dazu, die Antworten in der Wissenschaft zu suchen. Dort wurde mir klar: Beste Ideen und richtige Antworten allein helfen nichts, wenn die Verbündeten fehlen!
Bündnis 90/ Die Grünen bin ich 2017 im Zuge der letzten Krise des Flüchtlingsschutzes beigetreten, weil wir als Menschenrechtspartei klare Haltung zeigten und ich viele bündnisgrüne Mitstreiter*innen bei den Demos und Aktionen für die Rechte von geflüchteten Menschen antraf.
Aufgrund meiner familiären Geschichte weiß ich, was biographische Brüche und die grundlegende Veränderung ihrer Lebens- und Arbeitswelt für Menschen bedeuten und, dass die erneuten vielfältigen Transformationsherausforderungen, vor denen wir derzeit alle stehen, gerade Menschen im Osten oftmals viel abverlangen.
Mit meiner Familie wohne ich seit 2021 im eingemeindeten, nördlichsten Ortsteil von Potsdam im Grünen. Nach Jahren in Berlin merkte ich, dass ich doch ein Landei bin. Aufgewachsen bin ich auf dem Dorf im Bergischen Land in NRW – der ländliche Raum liegt mir deshalb überall und besonders in Brandenburg am Herzen.
Aus der Ministerialverwaltung weiß ich: gute Politik braucht Handwerk und die Umsetzung fest im Blick.
Ich bin Mama einer 3-jährigen und einer 9 Wochen alten Tochter mit Vollzeitjob. Ich bringe mich an vielen Stellen in die Partei ein. Dass Vereinbarkeit für viele junge Eltern oft Balanceakt und Stakkato bedeutet, erfahre ich selbst.
Meine Themen, Herzblut, beruflichen Erfahrungen und persönlichen Lebensperspektiven möchte ich in den Landtag tragen und freue mich über eure Unterstützung!
Herzlich,
Rebecca
Weitere Angaben zur Person
Bitte meldet euch sehr gerne bei Fragen zu meiner Bewerbung :)
E-mail: rebecca.freudl@gruene-brandenburg.de
Instagram: @rebeccaleafreudl
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Persönliches
2021 Rückkehr nach Potsdam
Mama 2er Töchter
BündnisGrünes
2017/ Parteieintritt
Kandidatin WK 19 & Mitglied Programmkommission LTW 24
Mitgründerin LAG Flucht, Integration & Antirassismus
Sprecherin LAG Digitales & Medien
Sprecherin LAG Wissenschafts-, Hochschul- & Technologiepolitik
Basismitglied Parteirat
Berufliches
06/2021 Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Chancengleichheit & Antidiskriminierung in der Wissenschaft)
Zuvor: Weizenbaum Institut für die Vernetzte Gesellschaft – das deutsche Internet Institut / Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin (WZB)
Promotion in Politikwissenschaft, Eberhard Karls Universität Tübingen