Antragsteller*in: | Jan Sommer (KV Märkisch-Oderland) |
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W-06-SOM: Jan Sommer
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
Mich bewegt die Zukunft der Landwirtschaft, der ländlichen Räume und der natürliche Klimaschutz.
In diesen Wochen zeigt sich, wie stark die Beharrungskräfte der agrarindustriellen Lobby wirken. Da wird Bürokratieabbau gefordert und doch der Rückbau von Umweltstandards gemeint. Da wird angeblich für das Überleben der Landwirt*innen gekämpft und im gleichen Zuge die schützende Überarbeitung der Bodengesetzgebung verhindert. Dies ruiniert unsere Landwirtschaft und Landschaften. Denn klar ist: Wir müssen mit unserer Erde achtsam umgehen und gleichzeitig ein solidarisches und faires Miteinander leben!
Die Agrarpolitik in unserem Land braucht Menschen, die beides kennen – die Praxis und die Politik. Als erprobter Praktiker, als politisch erfahrener Bündnisgrüner und lokal verwurzelter Bio-Bauer will ich die Grüne Agrarpolitik und den natürlichen Klimaschutz in Brandenburg voranbringen und der Lobby der Agrarindustrie die Stirn bieten.
Wir Bündnisgrüne sind gefordert! Schliesslich geht es hier um eines der wichtigsten Politikfelder in Brandenburg, die Landnutzung und die Zukunft der ländlichen Räume, beides Schlüsselfaktoren auf dem Weg zu einer klima- und umweltgerechten Gesellschaft in einer resilienten Landschaft.
Dafür einen deutlichen bündnisgrünen Doppel-Punkt setzen, heißt den Bauern bei uns auf der Liste nach vorne zu bringen! Hierzu bewerbe ich mich für unsere Landesliste.
Mein Beitrag – politische Erfahrung und Ahnung von der Sache
Mir kann man nicht so einfach was vom Pferd erzählen, denn ich bringe agrarpolitischen Hintergrund und Praxiserfahrung aus Land- und Forstarbeit mit. Ich weiß was Hofgründung und Selbstständigkeit bedeuten. Biologische Vielfalt, Klimaschutz, soziale Einbindung, dörfliche Kultur, all das mit dem eigenen Wirtschaften zu verknüpfen ist auf unserem Hof gelebter Alltag.
Mein Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus an der Humboldt-Universität habe ich im Jahr 2001 mit einer Diplomarbeit über agrarpolitische Instrumente der EU für die damals neuen osteuropäischen Beitrittsländer abgeschlossen. Im Anschluss habe ich als Büroleiter des Europapolitikers und damaligen Vorsitzenden des Agrarausschusses im Europäischen Parlament, Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, intensive Erfahrungen in der Europapolitik sammeln können.
Anschließend habe ich in Berlin den Aufbau des Informationsdienstes Gentechnik unterstützt.
In den Netzwerken der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und AgrarBündnis konnte ich Aktivist*innen und agrarpolitische Profis begleiten, die sich für die bäuerliche Landwirtschaft und die ländlichen Regionen eingesetzt haben und von ihnen eine Menge lernen. Weitere Stationen folgten: Arbeiten für WWF Deutschland und das Institut für Ländliche Strukturforschung in Frankfurt / a.M.
Nach einiger Zeit merkte ich, dass mir etwas fehlte: die praktische Arbeit, draußen, mit dem Boden und den Tieren. Mit zwei Kaltblutpferden und einer Motorsäge habe ich 2007 schließlich Berlin hinter mir gelassen und mich als Forstunternehmer mit den Pferden im Naturpark Märkische Schweiz selbstständig gemacht. 2009 haben meine Partnerin und ich unseren eigenen Bauernhof gründen können, den Waldpferdehof, mit dem wir bäuerliches Können und ökologische Landwirtschaft auf wirtschaftliche Weise mit unseren Arbeitspferden verknüpfen.
Parallel habe ich das Berliner Büro der Bündnisgrünen Europaabgeordnete Maria Heubuch organisiert. Damals wurde ich als sachkundiger Einwohner im Ausschuss für Landwirtschaft des Kreistages MOL berufen und seit nunmehr 10 Jahren bin ich gewähltes Mitglied des Kreistages.
Unseren Biobauernhof bewirtschaften wir mittlerweile im Vollerwerb. Die Dürrejahre 2018/19 waren auch für uns das Erleben eines drohenden Kipppunktes: Dann wenn die Landschaft als Ganzes austrocknet. In einer der trockensten Regionen Deutschland wurde klar, nicht nur der Boden, sondern auch die Landschaft in der wir arbeiten und leben muß in Ihren Klima- und Ökofunktionen gestärkt werden.
Unterstützt durch die Untere Naturschutzbehörde und als Partnerbetrieb der gemeinnützigen Organisation Klimapraxis haben wir in den folgenden Jahren über 1 km Landschaftshecken und fast 160 Nußbäume im Keyline-System gepflanzt und so angefangen die Landschaft wieder ökologisch mit Gehölzen einzurichten und auf Wetterextreme vorzubereiten.
Aber wie gelingt das? Wer macht all die Arbeit? Das Bäume Gießen und Unkraut Jäten? Wer kümmert sich um die Tiere ihrem Wesen gerecht?
Wo sind die Menschen die die Arbeit in den Betrieben und in der Landschaft machen?
Mein Ansatz – Mitverantwortung lebbar machen
Der agrarindustrielle und Finanzinvestoren Ansatz lautet: weiter Wachsen und Arbeit durch Kapital, chemische und technologische Lösungen ersetzen.
Diesem Irrweg stellen wir unsere bäuerliche Wirtschaftsweise und die praktische Umsetzung bündnisgrüner Agrarpolitik entgegen.
Seit drei Jahren sammeln wir Erfahrungen mit einer sozialen Antwort auf die landwirtschaftlichen Zukunftsfragen mit dem Konzept der Solidarischen Landwirtschaft. Für mich birgt die Öffnung der Landwirtschaft und Einbindung und Beteiligung der Menschen einen mutmachenden, aber auch sehr lebenspraktischen Schlüssel für die existenziellen Fragen unserer Lebensmittelerzeugung und Pflege unserer natürlichen Lebensgrundlagen.
Diesen Ansatz möchte ich auch für meine politische Arbeit im Landtag als Weg hin zu einer Mitmach-Demokratie weiterentwickeln.
Ich habe in den Begegnungen mit anderen Landwirt*innen wahrgenommen welche besondere Überzeugungskraft entstehen kann, dadurch das man selber als Bäuer*in mit den Füßen auf dem Boden steht.
Ich möchte gerne mit Euch zusammen diesen Bündnisgrünen Doppel-Punkt für den kommenden Landtagswahlkampf und im Landtag einbringen.
Bitte unterstützt mich hierbei mit Eurer Stimme.
Herzliche Grüße
Jan
Weitere Angaben zur Person
youtube: „keylinedesign auf dem Waldpferdehof“
taz: „Dürres Land“
ardmediathek: „Wo Brandenburg am Schönsten ist“
www.bauernzeitung.de „Waldpferdehof“
Meine Schwerpunkte
Umwelt- und Klimaschutz in der Landnutzung stärken und damit zu resilienten Klimalandschaften beitragen.
Eine wirkungsvolle Agrarstruktur- und Bodengesetzgebung als Instrument gegen Landgrabbing. Das Land braucht eine Vielfalt von landwirtschaftlichen Betrieben und Chancen für junge Landwirtinnen und Landwirte. Den Ausverkauf der Landschaft an Finanzinvestoren auf der Suche nach risikoarmen Kapitalanlagen stoppen!
Den Menschen vor Ort Mut machen und sie unterstützen Veränderungen aktiv selbst in die Hand zu nehmen für ein nachhaltiges, regionales Wirtschaften und klimafördernde Landschaftsgestaltung.
Tierschutz stärken und den Umbau der Tierhaltung voranbringen
- Listenplatz:
- 6
geboren 1970 in Düsseldorf
Diplom Agraringenieur / HU Berlin
Mitglied Kreistag Märkisch Oderland
Stellvertretendes Mitglied der Regionalen Planungsgemeinschaft Oder-Spree
Stellvertretendes Mitglied der Zukunftswerkstatt Wasser Kreis MOL
Mitglied VERN e.V.
Mitglied Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft AbL e.V.
Lehrtätigkeit an der HNE Eberswalde im Modul „Arbeitspferde“
1.Brandenburger Schutzacker für Ackerwildkräuter
Co-Sprecher LAG Landwirtschaft
Direktkandidat LTW 2024 WK 34
Votum des KV MOL für die Landesliste
2 Bundestagswahlen (2017, 2021 Listenplatz 4),
eine Landtagswahl (2019 Direktkandidat WK 34)
drei Kreistagswahlen:
Ich kann Wahlkampf!
sommer@waldpferde.de
www.grüner-sommer.de