Transparenz, Partizipation und Ressourcenorientierung sollen zentrale Werte sein, besonders in der Behandlung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen. Die Perspektive von Betroffenen und Angehörigen ist wichtiger Bestandteil in der Behandlung, ebenso die Implementierung von Peerbegleitung in die Teams. Barrierefreie Zugänge und aufsuchende Angebote sind besonders wichtig für Betroffene, die derzeit nur schwer Zugang zu Versorgungsangeboten bekommen wie Straßenwohnungslose, Menschen mit Lernschwierigkeiten*, mit Fluchterfahrung sowie Menschen mit einer zusätzlichen Suchterkrankung. Die Anwendung von Zwangsbehandlung- und medikation ist nicht menschenrechtskonform. Modelle wie das Weddinger Modell zeigen, wie sich Zwang auch im Rahmen des PsychKGs deutlich reduzieren oder sogar ganz vermeiden lässt.
Mahler, L.; Jarchov-Jádi, I.; Montag, C.; Gallinat, J. (2023). Das Weddinger Modell. Ein recoveryorientiertes Psychiatriekonzept (2., vollständig überarbeitete Auflage). Psychiatrie Verlag. Deutsches Institut für Menschenrechte (2013). Information der Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention anlässlich der deutschen Übersetzung des Berichts des Sonderberichterstatters über Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe, Juan E. Mendéz vom 1. Februar 2013. Berlin. * "Menschen mit Lernschwierigkeiten" ist die bevorzugte Bezeichnung von Menschen mit einer geistigen Behinderung.