Ä40 zu 12. V10: Förderung der Bildung für Nachhaltige Entwicklung

Die Folgen der Klimakrise sind längst in unserem Alltag präsent. Jetzt aktuell ist dies die Umweltkatastrophe an der Oder mit gewaltigem Fischsterben, die durch die klimatischen Bedingungen verstärkt wurde. Aber auch Trockenheit, Dürre, immer wieder Waldbrände und Wassermangel plagen Brandenburg nun schon eine Weile. Statt Resignation im Angesicht der Katastrophen ist allerdings nachhaltiges Handeln gefragt.

Diese „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ ist im Rahmenlehrplan des

Landes Brandenburg verankert, trotzdem scheint ein Aufgreifen dieses Themas in der Schule und die Behandlung der Problematik scheinen nicht oder nur am Rande stattzufinden.

Wir fordern deshalb eine Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung und damit verbunden eine stärkere Integration von Umweltbildung insbesondere hinsichtlich eines effektiven Klimaschutzes in alle Fächer in den Brandenburgischen Schulen.

Dies beinhaltet:

1.) Die Bildungsangebote schulformübergreifend für Schülerinnen und Schüler, für Lehrkräfte, Schulleitungen und auch Eltern zu organisieren. Diese müssen verbindend alle Entwicklungsdimensionen der Bildung für nachhaltige Entwicklung widerspiegeln.

2.) Auch sollen alle Kindertagesstätten die Möglichkeit erhalten, Fortbildungsangebote zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung wahrzunehmen. Dazu sind die Träger und Trägerinnen der Kindertagesstätten als Partner und Partnerinnen zu gewinnen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung ist besonders dann zielgerichtet, wenn Kinder und Jugendliche Theorie und Praxis verbinden können, wenn sie Nachhaltigkeit im Alltag erleben - auch außerhalb der Schule - und wenn sie mit Menschen agieren, die ein ökologisches Bewusstsein in ihren Handlungen vorleben. Deshalb fordern wir außerdem, dass:

• praktische Projekte der Bildung für nachhaltige Entwicklung an KiTas, Schulen und Bildungseinrichtungen (Beispiel: Solaranlage auf dem Schuldach mit Anzeigetafel) unbürokratisch finanziert werden können (ein BNE-Miniprojekte-Fonds)

• Kooperationen in Sachen Bildung für nachhaltige Entwicklung mit externen Partnern gefördert werden

• ein Programm für Schulgärten als praktische Lernorte aufgelegt wird

• Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Schulen und Bildungseinrichtungen auf unsere Situation in Brandenburg – und noch besser auf die lokale ökologische Situation des Schulumfeldes bezogen – thematisiert wird

• die Schulträger noch stärker als bisher für ein nachhaltiges Management der Schulgebäude und Außenflächen, der Ausstattung und Versorgung mit Verbrauchsmaterial verpflichtet werden, um Kindern und Jugendlichen den bewussten Umgang mit Ressourcen erlebbar zu machen.

• gesunde Ernährung an Schulen stärker gefördert wird und dabei auch Regionalität und Saisonalität eine stärkere Rolle spielen als bisher.

• Repair-Cafés, um Gegenständen mehr Wertschätzung entgegenzubringen und deren Lebenszyklen zu verlängern sowie Ressourcen zu schonen. Gleichzeitig können Jugendliche an das Handwerk herangeführt werden.

Anmerkung: Dieser Antrag wird durch den KV MOL eingereicht, wird aber unterstützt durch die LAG Bildung.