Antragsteller*in: | David Wortmann |
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W36: David Wortmann (KV Ostprignitz-Ruppin)
Bewerbungstext (ohne Begrenzung)
Mein Name ist David Wortmann. Ich bin Unternehmer, Klimaaktivist und Vater von drei Kindern. Ich stehe mitten im Leben und biete als Basis-Mitglied des KV OPR an, meine Erfahrungen, Netzwerke und strategischen Perspektiven für den Erfolg grüner Regierungsarbeit über den Parteirat auf Landesebene einzubringen.
Früh war mir klar, dass die Wirtschaft Teil der Lösung für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen werden muss. In den ersten rot-grünen Regierungsjahren durfte ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Bundestagsfraktion der Grünen an wichtigen Projekten der Energiewende wie dem Erneuerbaren Energien-Gesetz oder der Initiierung der Internationalen Erneuerbaren Energie-Agentur (IRENA) mitwirken. Wir haben damals eine erste Welle von Unternehmens-Gründungen und Projektentwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien lostreten können und auf Bundesebene die Marktbedingungen bis 2005 insgesamt so gestalten können, dass viel in die Energiewende investiert werden konnte und dabei viele Arbeitsplätze entstanden sind.
Die Solarenergie war damals eine saubere, aber noch teure Form der Energieproduktion. Als rot-grün 2005 in die Opposition gehen musste, sah ich deshalb meine Aufgabe in der Wirtschaft, mit anzupacken die Solarenergiekosten zu senken. So überzeugte ich US-amerikanische Investoren die damals weltweit größte Solarfabrik für Dünnschicht in Brandenburg aufzubauen und begleitete in leitender Funktion das damalige Start-Up First Solar bei allen Investitions-Schritten in Frankfurt/Oder. Wir stellten über 2000 Menschen ein, gingen an die Börse, wurden zum größten Arbeitgeber in der Region und waren das weltweit erste Unternehmen, dass in den Folgejahren die Produktionskosten unter die damals magische Grenze von 1Euro/Watt bringen konnten. Eine Erfolgsgeschichte – bis die verschlechterten Rahmenbedingungen für Solarenergie der schwarz-gelben Regierung schlussendlich 2012 dazu führten, dass viele Solarfabriken ihre Produktionen wieder schließen mussten.
Meine Erfahrungen mit Investitionen, Ansiedlung von Unternehmen und Schaffung von Arbeitsplätzen in Brandenburg durfte ich dann schon zwischenzeitlich bei der bundeseigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Germany Trade and Invest (GTAI) einbringen. Zunächst als Leiter Asien mit Sitz in Tokio und später global als Leiter Energie & Umwelttechnologien am Hauptsitz in Berlin. Wir konnten Investoren aus der ganzen Welt mit den anfänglich noch guten politischen Rahmenbedingungen überzeugen, Produktionsstätten für saubere Technologien in Deutschland zu schaffen – so auch in Brandenburg. Dies fiel uns immer schwerer, da in der Regierungszeit Merkel die Rahmenbedingungen für die Cleantech-Wirtschaft immer schlechter wurden und die Investitionen in dem Sektor zurückgingen.
Je weniger die Politik ihrer Verantwortung für den Klimaschutz gerecht wurde, desto mehr wurde es nötig die Wirtschaft selbst zu mobilisieren. So wurde ich zum Unternehmens-Aktivist für Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Energie- und Mobilitätswende. Dazu gründete ich 2012 eine eigene Unternehmensberatung, um die Erfolgschancen für saubere Technologien unternehmerisch, finanziell und politisch erheblich zu verbessern. Ferner initiierte ich mit anderen Mitstreiter*innen u.a. die Entrepreneuers for Futur, mit denen wir über 5000 Unternehmer*innen deutschlandweit mobilisieren mit den Fridays for Future auf die Straße zu gehen. Damit es nicht nur bei Forderungen an die Politik bleibt, habe ich mit anderen führenden Unternehmer*innen der Start-Up-Industrie, die Leaders for Climate Action gegründet, um ein Vehikel zu bauen, mit deren Hilfe die Digital-, Start-Up und Finanzindustrie sich zunehmend selbst klimaneutral stellen kann. Ein Weg dorthin ist die vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien. Als Beiratsmitglied der „Energy Watch Group“ unterstütze ich daher die Finanzierung und Erarbeitung von Studien für die Vollversorgung unserer Wirtschaft und Gesellschaft mit 100% erneuerbare Energien – so veröffentlichen wir bald eine Studie zur 100% erneuerbaren Energien Versorgung von Berlin-Brandenburg.
Um es kurz zu fassen: ich bin davon überzeugt, dass uns als Gesellschaft die sozialökologische Transformation noch gelingen kann. Dafür sind jedoch sehr große Anstrengung in vielen gesellschaftlichen Bereichen notwendig. Klare Zielvereinbarungen und konsequent daran ausgerichtete Maßnahmen von politischer Seite können Transformationsprozesse erheblich beschleunigen. Doch aus meiner Erfahrung heraus weiß ich, dass Unternehmen wie alle anderen Akteure nicht darauf warten müssen, bis sich Regierungen klar zum 1,5°C-Ziel bekennen und die nötigen Maßnahmen einleiten. Wie diese Transformation gelingen kann bespreche ich aktuell in einer auf allen gängigen Plattformen erhältlichen wöchentlichen Podcast-Reihe - Lets Talk Change - mit Protagonisten aus Wissenschaft, Medien, Politik und Wirtschaft.
Neben meiner bundesweiten und internationalen Tätigkeiten und Netzwerke bin ich auch in unserer Region aktiv. Denn ich bin davon überzeugt, dass die Transformation nur gelingen kann, wenn sie auf allen politischen Ebenen mitgestaltet und -getragen wird. Als Geschäftsführer des Berlin-Brandenburg Energy Network e.V. leite ich ein regionales Netzwerk von Energie-Unternehmen, die sich unternehmerisch für die Energiewende in Berlin-Brandenburg einsetzen. Seit 2020 bin ich im KV OPR aktiv und habe 2021 den OV Rheinsberg mitgegründet. Zuletzt habe ich, gemeinsam mit einem tollen Team, u.a. eine eigene, regionale Podcast-Reihe – „Auf weiter Flurfunk“ – für den Wahlkreis 56 (Ostprignitz-Ruppin, Prignitz und Havelland) ins Leben gerufen und produziert. Mit unseren Podcasts zeigen wir konkret, dass die Transformation, auch im ländlichen Brandenburg, längst begonnen hat und stellen unterschiedlichste Menschen vor, die kleine und große Veränderungen in unsere Region selbst in die Hand genommen haben. Und als ehrenamtlicher Naturschutztaucher des Nabu untersuche ich mit meinen Mitstreitern*innen regelmäßig den immer schlechter werdenden Zustand unserer Brandenburger Seen, um einen Beitrag zur Verbesserung unserer sonst wunderschönen Seenlandschaft zu leisten.
Ich bin hochmotiviert, sowohl die Perspektive von Ostprignitz-Ruppin als auch meine Erfahrungen aus der Wirtschaft zu Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Energie- und Mobilitätswende über den Parteirat mit einzubringen. Wenn ihr das auch so seht, bitte ich um Euer Vertrauen.
Herzliche Grüße,
David
Unternehmer, Klimaaktivist und Naturschutztaucher
Podcast-Host "Lets Talk Change"
KV Ostprignitz-Ruppin