W6: Charlotte Unnerstall (KV Teltow-Fläming)

Liebe Freund*innen,

als der Bündnisgrüne Länderrat 2002 gegründet wurde, konnte er sein volles Potential nicht so richtig entfalten — wir regierten in nur drei Ländern mit und sollten drei Jahre später schon wieder aus der Bundesregierung fliegen.

Jetzt kommen wir aller Voraussicht nach auch im Bund in Regierungsverantwortung. Das heißt, dass wir als Grün mitregierende Länder auf einmal in einer ganz neuen Position gegenüber den Bundesgrünen sind: Viel mehr Abstimmung als bereits jetzt wird nötig sein. Wir können endlich mit Teilen der Bundesregierung gemeinsam an einem Strang ziehen – zum Beispiel in den Bereichen Landwirtschaft und Integration, wo unseren Ministerien bis jetzt immer von der Bundesebene Knüppel zwischen die Beine geworfen wurden.

Aber wir haben auch im Wahlkampf und in den Sondierungsverhandlungen gemerkt, dass wir als Brandenburg und auch wir als Ost-Bundesländer manchmal gegen den Bundesstrom schwimmen (müssen). Und das ist auch gut so – Bundespolitik ist ja nicht nur dazu da, 16 exakt identische Bundesländer zu verwalten. Im Bund müssen (auch) die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass wir in den 10 Grün mitregierenden Ländern unsere Möglichkeiten möglichst frei entfalten können.

Und entfalten kann sich jetzt auch die Wirkung des Länderrats: Als Austausch- und gewissermaßen auch als Kontrollgremium für unsere hoffentlich neue Bündnisgrüne Bundesregierung und auch gegenüber dem Bundesvorstand. Ich möchte dort gerne als Teil der Brandenburger Delegation mitwirken und die Basis vertreten.

Eingetreten bin ich 2018, damals vor allem, weil BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die einzige feministische Partei war. Seitdem habe ich das Frauenmentoring als Mentee und Mentorin durchlaufen, für Kommunal, Europa, Land und Bund wahlgekämpft, in der Landesgeschäftsstelle, der Bundesgeschäftsstelle und unserer Landtagsfraktion gearbeitet, viele Anträge für Parteirat, Landesdelegiertenkonferenz und Landesmitgliederversammlung geschrieben und diskutiert, war delegiert für die LDK, den Landesdelegiertenrat und die Bundesarbeitsgemeinschaft Frauen und bin vor kurzem für eine zweite Amtszeit als politische Geschäftsführerin in den Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND Brandenburg gewählt worden.

Ich glaube, dass gerade im Bereich der Ostvernetzung ein großes Potential liegt. Erfahrung dafür bringe ich aus der GRÜNEN JUGEND mit: Hier haben wir eine sehr starke und nachhaltige Ostvernetzung mit unterschiedlichen Arbeitsgruppen aufgebaut, unterstützen uns als Landesverbände mit ähnlichen Herausforderungen, bringen gemeinsame Anträge ein und organisieren Mehrheiten.

Nachdem ich seit der Landtagswahl hauptsächlich in der Landespolitik unterwegs war, würde ich mich sehr freuen, die Brandenburger Perspektive in den Länderrat einbringen zu können und von euch als Basisdelegierte gewählt zu werden.

Wenn ihr vorher schon Fragen habt, meldet euch gerne bei mir! Ansonsten freue ich mich, euch alle bei der LDK zu sehen.

Mit Bündnisgrünen Grüßen

Charlotte