W9: Alexandra Pichl (KV Potsdam-Mittelmark)

Liebe Freundinnen und Freunde,

ist es denn schon wieder so weit? Ich kann es kaum glauben, dass sich Julias und meine 1. Amtszeit bereits dem Ende zuneigt. Die Arbeit als Landesvorsitzende hat mir unglaublich viel Freude bereitet und mein Verständnis für bündnisgrüne Politik in Brandenburg immer wieder herausgefordert und neu geformt. Ich bewerbe mich erneut auf das Amt der Landesvorsitzenden, denn nach fünf Jahren in Eurem Landesvorstand, davon vier als Eure frauenpolitische Sprecherin und die letzten zwei als Eure Landesvorsitzende weiß ich: Es gibt immer noch viel zu tun!

Der größte Teil unserer Wahlperiode war von der Corona-Pandemie geprägt, die unvorhersehbare Herausforderungen mit sich brachte. Das hat den Start als Landesvorsitzende noch ein wenig aufregender gemacht. Und aufregend war er ohnehin, denn wir waren gerade Teil der Landesregierung geworden. Das bedeutete für uns als Landesvorsitzende, dass wir schnell neue Strukturen in Hinblick auf die Regierungsbeteiligung etablieren mussten, um der gewachsenen Verantwortung gerecht zu werden.

Im vergangenen Halbjahr haben wir dann mit so vielen Freiwilligen wie noch nie zuvor einen intensiven Bundestagswahlkampf gemeistert. Als Direktkandidatin im Wahlkreis 60 habe ich nicht nur für ein starkes grünes Ergebnis in Brandenburg gekämpft. Ich habe Brandenburg im wahrsten Sinne des Wortes neu „erfahren“.

Zunächst ein paar Sätze über mich:

Ich lebe mit meiner Familie in Kleinmachnow, wo ich auch aufgewachsen bin. Hier bin ich bin stark verwurzelt und engagiere mich als Kommunalpolitikerin. Bevor ich mich politisch engagiert habe, habe ich mit Geflüchteten gearbeitet und war über 20 Jahre im sozialen Bereich, vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit, ehrenamtlich aktiv.

Meine politischen Herzensthemen sind die Gleichberechtigung aller Geschlechter auf allen Ebenen, eine nachhaltige Mobilitätspolitik, der Kampf für kommunale Themen und eine soziale Kinder- und Familienpolitik. Meine Kinder motivieren mich jeden Tag aufs Neue, die Zukunft aktiv mitzugestalten, vor allem aber, unseren Kindern und Enkelkindern eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Das ist mir im Bundestagswahlkampf einmal mehr bewusst geworden. Unser alter Claim „Wir haben die Welt nur von unseren Kindern geborgt.“ hat nichts an Aktualität verloren! Deswegen ist die Bewältigung der Klimakrise für mich das politische Anliegen, das über allem steht.

Mehr Frauen für Politik zu begeistern und sie zu motivieren, selbst Politik zu machen, war und ist für mich eine entscheidende Motivation jeder meiner Bewerbungen: in Wahlkämpfen oder für das Amt der Landesvorsitzenden. Ich will das vorleben, was ich fordere und dazu gehört es auch, Führungsverantwortung zu übernehmen. Deswegen ist mir als Landesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin unser Frauenmentoringprogramm ein besonderes Anliegen. Ich bin 2016 selbst über das Programm zu BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gekommen, betreue es seit 2018 und habe es mit unserem Team für den kommenden Jahrgang so überarbeitet, dass es den Frauen einen noch besseren Einstieg ins Parteileben ermöglicht.

Doch es gibt noch viel mehr zu tun:

#Strukturarbeit: Als Landesverband haben wir gerade in den letzten zwei Jahren unsere Strukturen verbessert, neue Strukturen aufgebaut und versucht, die vielen Neumitglieder trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gut einzubinden. Mit Hilfe der Strukturkommission arbeiten wir kontinuierlich weiter daran, allen Anforderungen gerecht zu werden (Regierungsverantwortung, Mitgliederwachstum uvm.). So liegt mir die Zusammenarbeit mit der GRÜNEN JUGEND Brandenburg, mit ihrem scharfen Blick auf das, was wir tun, besonders am Herzen. Genauso wie die GRÜNEN 60+, die ich weiterhin bei ihrer Vernetzung unterstützen und sichtbarer machen will. Auch wenn beide Gruppen auf den 1. Blick unterschiedlicher nicht sein könnten, sind beide relevant für die Stärkung unserer grünen Strukturen. Dazu zählt auch die Neugründung der Heinrich Böll Stiftung Brandenburg in diesen Tagen, die ich im vergangenen Jahr verantwortet habe und die mich außerordentlich freut.

#BrandenburgBegrünen: Wir haben Brandenburg in den vergangenen Jahren bereits um Einiges grüner gemacht. Dabei ist es mir wichtig, dass die Basis unserer Partei sichtbar bleibt, denn wir gestalten bündnisgrüne Politik nicht nur im Landtag und der Landesregierung, sondern auf allen Ebenen: in unseren Orts-, Regional- und Kreisverbänden, in unseren Fraktionen der Städte- und Gemeindevertretungen und der Kreistage. Denn dort sind wir stärker vertreten als je zuvor. Und wir wollen bei der nächsten Kommunalwahl weiterwachsen. Das gilt es in den nächsten zwei Jahren vorzubereiten.

#LändlicherRaum: Um bündnisgrüne Politik in Brandenburg stark zu verankern, müssen wir unsere Themen weiterhin konsequent und kontinuierlich nach außen zu tragen. In ALLEN Regionen Brandenburgs. Das belegen einmal mehr unsere bündnisgrünen Wahlergebnisse zur Bundestagswahl. Wir haben unser Wahlergebnis nahezu verdoppelt und unser historisch bestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl erreicht. Das gilt auch für die ländlichen Regionen Brandenburgs. Dennoch ist gerade hier noch viel Luft nach oben, denn die Wahlergebnisse liegen deutlich im einstelligen Bereich. Laut der Wahlanalyse der Heinrich Böll-Stiftung sind die Wahlergebnisse umso schwächer, je ländlicher der Wahlkreis ist – insbesondere in Ostdeutschland. Diese Erfahrung kann ich als Direktkandidatin im Wahlkreis 60 bestätigen und will deswegen in meiner nächsten Amtszeit als Landesvorsitzende besonders den ländlichen Raum im Blick haben. Ich freue mich, wenn Ihr mich dabei begleitet, mich unterstützt und auch immer wieder daran erinnert.

Das alles, will ich gemeinsam mit Julia angehen. Unsere Zusammenarbeit war von Anfang an von Respekt und Vertrauen geprägt, obwohl wir uns vorher nicht mal kannten. Das Vertrauen und der Respekt sind weitergewachsen. Wir haben die vielen Themen und Aufgaben klar zwischen uns aufgeteilt und stehen in einem engen Austausch. Auch wenn ich z.B. für die Entwicklung der Partei/des Landesverbands zuständig bin und Julia für die Regierungskoordination, entwickeln wir unsere Positionen in enger Abstimmung und können einander vertrauen, dass wir unsere Positionen stark vertreten. Und wir können herzlich miteinander lachen!

In meiner ersten Bewerbung als Landesvorsitzende habe ich geschrieben, dass ich lange überlegt habe, ob ich mich auf dieses Amt bewerben soll. Dieses Mal musste ich nicht lang überlegen, denn es gibt noch viel zu tun. PACKEN WIR ES GEMEINSAM AN!

Gründungsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg für Ökologie, Demokratie und Soziales

Fördermitglied bei:

Pinkstinks e.V.

Abgeordnetenwatch

Die Brücke Kleinmachnow Kunstverein e.V.