Veranstaltung: | 43. Landesdelegiertenkonferenz |
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Tagesordnungspunkt: | 4.4.1 Landesvorsitzende (Frauenplatz) |
Antragsteller*in: | Alexandra Pichl |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 24.11.2019, 20:53 |
W-Lavo-04: Alexandra Pichl (KV Potsdam-Mittelmark)
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
seit nunmehr drei Jahren bin ich eine Eurer Beisitzer*innen im Landesvorstand, seit zwei Jahren auch dessen frauenpolitische Sprecherin. Die Arbeit hat mir nicht nur viel Freude bereitet, sondern mein Verständnis für bündnisgrüne Politik, Brandenburg und bündnisgrüne Politik in Brandenburg maßgeblich geformt. Sie hat mich als politische Person stark geprägt, insbesondere während der vergangenen 12 Monate. Mit meinem Verständnis ist mein persönlicher Anspruch an unsere Politik gewachsen, weshalb ich mich nun auf das Amt der Landesvorsitzenden bewerbe.
Als Partei liegen intensive Monate hinter uns, aber unsere großen Mühen im Wahlkampf haben sich gelohnt. Wir haben unser Wahlergebnis nahezu verdoppelt und sind jetzt in einer Dreierkoalition an der Regierung beteiligt. Es liegen also vor allem auch aufregende Zeiten vor uns. Um uns dauerhaft als Regierungspartei zu etablieren und von unserem derzeitigen Wachstum zu profitieren, müssen wir unsere Strukturen überarbeiten, die vielen neuen Mitglieder dauerhaft einbinden, die letzten weißen Flecken begrünen und in einen sowohl konstruktiven als auch kritischen Dialog mit unserer Landtagsfraktion und unseren Kabinettsmitgliedern treten. Dabei muss insbesondere auch die Basis unserer Partei sichtbar werden, denn wir gestalten bündnisgrüne Politik nicht nur im Landtag, sondern auf allen Ebenen: in unseren Orts-, Regional- und Kreisverbänden, in unseren Fraktionen der Städte- und Gemeindevertretungen und der Kreistage. Denn auch dort sind wir seit diesem Jahr stärker vertreten als je zuvor - mancherorts sogar als stärkste politische Kraft. Die Chancen stehen also gut, bündnisgrüne Politik in Brandenburg tief zu verankern!
Zwar konnten wir dem Koalitionsvertrag eine deutliche grüne Handschrift verleihen, doch damit ist es nicht getan! Wir müssen unsere bündnisgrünen Themen weiterhin konsequent und kontinuierlich nach außen tragen. In den Wahlkämpfen zur Kommunal- und Landtagswahl habe ich oft davon gesprochen, dass ich mir die Arbeit der „alten“ Landtagsfraktion zum Vorbild nehme und immer wieder, mit langem Atem für unsere Positionen streiten will. Daran hat sich nichts geändert und ich bin mir zudem sicher, dass unsere neue Fraktion an die Tradition ihrer Vorgänger*innen anknüpfen möchte. Doch falls die Arbeit der Fraktion eines Korrektivs bedarf, dann sind wir gefragt, die grüne Basis. Unsere Aufgabe wird es sein, die Fraktion stets an unserer grünen Identität zu messen und sie, wenn nötig, daran zu erinnern. Wenn es sein muss, auch deutlich. Als Brandenburger Bündnisgrüne haben wir schon immer hart in der Sache, aber fair miteinander gerungen. Diese Tradition will ich weiter pflegen. Deswegen ist mir der offene und faire Dialog so wichtig. Nicht nur reden, sondern auch zuhören. Denn Kommunikation ist keine Einbahnstraße!
Ich bin nun also seit drei Jahren Mitglied im Landesvorstand und seit zwei Jahren dessen frauenpolitische Sprecherin. In dieser Zeit habe ich bereits eng mit Ursula und Axel, sowie mit Petra, Marie, Clemens und Benjamin vertrauensvoll zusammengearbeitet. Ursula und mich eint unter anderem der Kampf um das erste Paritätsgesetz Deutschlands. Benjamin und mich verbinden die gemeinsamen Erfahrungen aus der Urwahl. In unseren neuen Rollen werden wir uns jedoch wieder neu kennenlernen müssen, um unsere weitere Zusammenarbeit erfolgreich zu gestalten. Dafür ist es eine wichtige Grundlage, dass wir uns bereits gut kennen. Doch ein Freifahrtschein für zwei Jahre Harmonie ist das nicht. Ganz im Gegenteil: je länger man sich kennt, desto schwieriger wird es. Das ist in der Politik nicht anders als in Beziehungen.
Als neue Landesvorsitzende trete ich in große Fußstapfen. Doch ich will weiterhin alles geben, um auch an dieser Aufgabe zu wachsen. Dank der vergangenen drei Jahre im Landesvorstand konnte ich bereits einen guten Einblick in die tägliche Arbeit der Landesvorsitzenden gewinnen. Und doch habe ich lange überlegt, ob ich mich auf dieses Amt bewerben soll. Vor allem, weil den Landesvorsitzenden einer Regierungspartei noch mehr Verantwortung zufällt. Außerdem starten wir in diese neue, aufregende Zeit mit neuen Strukturen: der Landesvorstand verkleinert sich und hat zukünftig nur noch zwei Beisitzer*innen. Der kleinere Vorstand wird dafür zukünftig vom Parteirat unterstützt. Wie diese Unterstützung genau aussehen wird und wie die Aufgaben verteilt werden, müssen wir erstmal definieren. Trotz all dieser Herausforderungen habe ich mich entschieden, mich für dieses verantwortungsvolle Amt zu bewerben. Und will es mit Eurer Unterstützung die nächsten zwei Jahre gut ausfüllen. PACKEN WIR ES GEMEINSAM AN! ICH FREUE MICH DARAUF!
Ein paar Sätze über mich
Ich setze mich u.a. für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern auf allen Ebenen ein. Ein wichtiges Anliegen ist es mir, mehr Frauen für Politik zu begeistern und sie zu motivieren, selbst Politik zu machen. Dieses Anliegen war und ist für mich eine entscheidende Motivation jeder meiner Bewerbungen: für die Spitzenkandidatur, für die Landesliste, für das Direktmandat und auch für das Amt der Landesvorsitzenden. Ich will das vorleben, was ich fordere und dazu gehört es auch, mich der Führungsverantwortung zu stellen.
Für mich steht der Mensch im Mittelpunkt meines politischen Handelns. Die Bürger*innen müssen in Hinblick auf Nachhaltigkeit, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit in die Verantwortung genommen werden. Rechten Hetzern und Menschenfeinden zu widersprechen, halte ich für moralisch geboten. Auch hier werde ich nicht müde, aufzustehen und dagegen zu halten.
Ich bin über das Frauenmentoringprogramm zu BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gekommen. Ich habe mich mit dem Eintritt in die Partei bewusst dafür entschieden, nicht nur stilles Parteimitglied zu sein, sondern mich von Anfang in und für die Partei zu engagieren. Ich will nicht nur zusehen und kritisieren, sondern die Gesellschaft selbst mitgestalten. Vor allem für meine Kinder und für alle nachfolgenden Generationen. Und, weil ich mich seit meinem 14. Lebensjahr ehrenamtlich engagiere. Ich halte das für einen notwendigen Dienst an der Gesellschaft. Deswegen war ich über zwanzig Jahre in der Kinder- und Jugendarbeit. u.a. als Jugendgruppenleiterin, ehrenamtlich aktiv, bevor ich ab 2015 Geflüchtete betreut habe.
Weitere Angaben zur Person
LEBENS- UND BERUFSWEG
seit 09/2019 freie Mitarbeiterin des Frauenpolitischen Rats Land Brandenburg e.V.
seit 05/2019 Kommunikationsberaterin bei der Load Motion GmbH
2007 - 2018 Marketing und PR in der IT-Branche, versch. Unternehmen
2004 - 2007 B.A. Publizistik- und Kommunikationswissenschaften, FU Berlin
2002 - 2003 PR Junior-Beraterin (DAPR)
2000 - 2002 PR-Volontariat, Berlin & Hamburg
1999 Abitur
* 01.10.1978 (Lübz, Mecklenburg-Vorpommern)
POLITISCHE VITA
seit 09/2019
Vorsitzende des Hauptausschusses der Kleinmachnower Gemeindevertretung
seit 05/2019
Vorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kleinmachnow
seit 11/2017
frauenpolitische Sprecherin des Landesvorstands
seit 01/2018
Sprecherin der LAG Frauen- und Geschlechterpolitik
seit 11/2016
Beisitzerin im Landesvorstand
seit 2016
Mitglied bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Brandenburg
KONTAKTDATEN
E-Mail: alexandra.pichl@gruene-brandenburg.de
Facebook: www.facebook.com/alexandra.pichl
Twitter: https://twitter.com/alexandrapichl